Denkstile und Aufmerksamkeit steuern durch Metakognitive Therapie
In der Metakognitiven Therapie geht es um Denkstile und psychische Vorgehensweisen.
Es geht dabei nicht um was du denkst, sondern wie du denkst. Und wie du deine Aufmerksamkeit steuerst, deine Gedanken und Gefühle weiterfließen lässt statt sie festzuhalten.
Die Psyche ist selbstheilend
Der britische Psychologe Adrian Wells – Begründer der Metakognitiven Therapie engl.: Metacognitive therapy (MCT), Professor an der University of Manchester sagt: wenn du das Grübeln (Rumination) unterlässt, heilt deine Psyche automatisch. So wie eine körperliche Wunde selbst heilt, wenn du nicht daran tastest.
Die Veränderungen deiner Botenstoffe (Neurotransmitter) und die Ausprägung deiner Symptome sind demnach Folgen des Grübelns.
Grübeln stoppen ermöglicht die Heilung der Psyche
Die Metakognitive Therapie ermöglicht es dir, das Grübeln wegzulassen oder stark zu begrenzen. Und dabei deinen Fokus auf Dinge und Themen in der Gegenwart zu richten, bzw. deine Zukunft zu planen.
Eine gesunde Psyche ist frei von Grübeln, sagt Adrian Wells.
Grübeln, analytisches Denken und automatische Gedanken
Viele Menschen sind sich des eigenen Grübelns nicht bewusst.
Das Grübeln ist eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken und Gefühle um ein Thema oder ein Problem kreisen, ohne dabei zu einer Lösung oder einem Fortschritt zu gelangen.
Analytisches Denken beschreibt den Vorgang, Probleme zu erkennen und zu lösen.
Wir haben bis zu 70000 automatische Gedanken pro Tag, die ständig das Thema wechseln.
Es ist nicht sinnvoll gleichzeitig eine andere Therapie zu machen
Wenn du eine andere Psychotherapie machst, ist von einer gleichzeitigen Metakognitiven Therapie abzuraten. Da sich andere Therapien mit dem Inhalt der Gedanken auseinander setzen.
Bei der Metakognitiven Therapie hingegen sollen deine Gefühlsverkettungen, Grübelthemen und Gedankenschleifen aus deinem Fokus verschwinden. Deine Aufmerksamkeit soll sich statt dessen auf anderes richten.
Was bedeutet Metakognition?
Metakognition bedeutet, dass man über sein eigenes Denken nachdenkt. Dazu gehören zum Beispiel Gedanken über die eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen.
Wie gut wirkt die Metakognitive Therapie?
Die Metakognitive Therapie ist bei der Behandlung von Depressionen besonders wirksam. Sie führt bei bis zu 80% der Patienten zu einer schnellen und dauerhaften Symptomfreiheit.
Andere Psychotherapien sind nur bei bis zu 50% der Patienten mit Depression erfolgreich.
Metakognitives Training vs. Metakognitive Therapie – die Unterschiede
Die Metakognitive Therapie beschäftigt sich mit Denkstilen, die uns nützen (analytisches Denken) oder schaden (Grübeln). Das Metakognitive Training hingegen beschäftigt sich mit den Inhalten der Gedanken und den Versuch diese umzuformen.
Das Metakognitive Training wird unter anderem bei akuter Psychose zur Unterstützung der medikamentösen Therapie angewandt, insbesondere wenn noch Denkverzerrungen vorliegen.
Kurz: Metakognitives Training kann bei akuten psychischen Problemen helfen. Durch die Metakognitive Therapie heilen chronische psychische Erkrankungen.